Langsam öffnen sich seine Augen. Irritiert blickt er sich um. Eine Holzdecke mit geflickten Balken, die er nie vergessen würde. Wieso liegt er hier? Sollte er nicht in seinem Arbeitszimmer in der Festung geschlafen haben? Dieses Haus hier ist doch seit langem nicht mehr bewohnt und er war noch länger nicht hier.
Nach einiger Zeit des Nachdenkens schwingt er die Beine über die Kante des Bettes und stutzt, als er feststellt, dass sein linker Arm samt einer Schiene verbunden ist und sich auch um seine rechte Hand ein dicker Verband windet. Vorsichtig befühlt er den Arm, ohne dass sich Schmerzen einstellen oder er eine Verletzung darunter vermuten würde. Auch die Hand macht keine Probleme. Er löst die Verbände und findet sich ohne Wunde oder anderes wieder.
Was ist nur geschehen? Welch seltsamer Traum über viele Jahre hinweg und doch unmöglich, sonst könnte er nicht hier sein. Bei seiner Familie, die sich um ihn als alten Mann kümmert, nachdem ihn verschiedene Flüche niedergeworfen haben. Aber er spürt sie nicht. Spürt das Alter nicht, das an ihm zehren sollte. Robert fühlt sich so gut, wie seit jenem Vorfall vor seinem Turm nicht mehr.
Während er sich durch Morphias Schränke wühlt und ein ihm viel zu großes Hemd nimmt, denkt er an jenen Traum und all die Menschen und Geschehnisse, die ihm daraus im Gedächtnis geblieben sind. Aansos Entführung, die Kämpfe um Freienfels, Andryc und Persepola, Arin, Fraya, Avadons Kuharmee, Eluana, Zarus und seine eigene Aktivität in dessen Orden. Unverständnis darüber. Als ob er jemals freiwillig vor jemandem das Knie beugen oder einem ‚Gott‘ huldigen würde. Absurd!
Seltsamer Traum. Sehr seltsamer Traum.
Oder doch ein Zauber? Schließlich scheinen sämtliche Verletzungen, die ihn plagen sollten, und auch die Flüche verlassen zu haben. Zauber, Magie … Hexenwerk!